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von Lucien Rahm

Um Punkt 12 Uhr bliesen die rund 45 in der Halle versammelten Musikanten energisch in ihre Blechinstrumente, um den Militärmarsch «Marignan» ertönen zu lassen. Zur Eröffnung der neuen Sporthalle am Samstag in Matzendorf hatten sich die Brass Band Matzendorf und die Musikgesellschaft Matzendorf/Welschenrohr extra vereint. Mit den Worten «I Have A Dream» begrüsste Gemeindepräsident Marcel Allemann nach geblasenem Marsch die rund 170 Besucher zur bisweilen auch unkonventionellen Einweihungsfeier.

Ob sie wüssten, von wem die englische Aussage mit dem Traum stamme, richtete Allemann sich dann an das halbe Dutzend Kinder des Schülerrates, welche die Zeremonie ebenfalls begleiteten. Allemann musste bei der Beantwortung etwas nachhelfen. In der Zeit, aus der das Zitat des US-Bürgerrechtskämpfers Martin Luther King stammt, erklärte Allemann, sei auch die alte Turnhalle erbaut worden. Daher sei es nur angebracht, der nächsten Generation nun einen Neubau übergeben zu können.

Regierungsrat Ankli lobt den Neubau

Ein Vorhaben, das an sich schon Ende April hätte durchgeführt werden sollen. Aufgrund eines Wasserschadens in einer benachbarten Wasserenthärtungsanlage im Februar wurde der Boden der neuen Halle jedoch beschädigt und musste infolgedessen ersetzt werden (wir berichteten). Es entstand ein Sachschaden von rund 250 000 Franken, den die Versicherung übernahm. Allemann bat die Anwesenden daher, zur neuen Halle Sorge zu tragen, denn «sie hat viel, viel Geld und Nerven gekostet». Um die Turnhalle und die sich bald darin bewegenden Sportlerinnen und Sportler künftig vor Ungemach zu schützen, segnete Pfarrer Simon Müller den Neubau.

Regierungsrat Remo Ankli, der Bitte Allemanns nachkommend passenderweise in Turnschuhen erschien, fand lobende Worte für die Halle. «Weil sie aus Holz ist, wirkt sie leicht und freundlich.» Der Ausblick aus der Halle sei grandios. Für diese Verbindung von Halle und Landschaft, die man hier gelungen geknüpft habe, sprach Ankli ein Kompliment aus. Nicht nur den Sportzweck, auch die Funktion des Neubaus als Treffpunkt strich Ankli hervor: «So eine Halle ist immer auch ein Ort der Begegnung». Da die kurz zuvor demonstrierte Musikanlage der Sporthalle zu lauten Tönen fähig sei, wäre hier zum Beispiel auch eine Disco möglich, so der Regierungsrat.

Für diese «flotten Worte» bedankte sich Allemann beim Regierungsrat. Auch den Sponsoren dankte Allemann, die es zur Finanzierung des Neubaus gebraucht habe. Zudem sei es schön, dass beim Errichten der Halle vor allem Thaler Betriebe beschäftigt werden konnten.

Korbwerfen statt Band schneiden

Um die Halle ihrer Kernfunktion angemessen einzuweihen, habe man sich dazu entschieden, nicht einfach ein Band durchzuschneiden, sondern einen kleinen Sportwettbewerb zu veranstalten, erläuterte Allemann anschliessend. Vertreter der an Bau und Feierorganisation Beteiligten traten daher gegeneinander in einem Korbwerfen an. Die Trefferquote – die Ausnahme stellte einer der beteiligten Architekten dar – bewegte sich dabei allerdings im eher bescheidenen Rahmen, weshalb die neue Halle eventuell gleich einmal für Basketballübungen genutzt werden sollte. Zusätzlich wurde im Rahmen der Halleneröffnung der Dorfwettbewerb «Schnellster Matzendörfer» wiederbelebt, der am Nachmittag sogleich durchgeführt wurde.