von Bea Asper – Wochenblatt für das Birseck und Dorneck, 25. Juli 2019

Der Dornacher Gemeinderat lud am Sonntag die Bevölkerung zur Gedenkfeier ein zum 520. Jahrestag der Schlacht bei Dornach.

Die Gedenkfeier zum Jahrestag der Schlacht bei Dornach ist heute anders als früher. «Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen», sagte der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli in seiner Ansprache, «und doch gibt Inhalte und Werte, die bei allen Veränderungen der Zeitläufe immer Gültigkeit haben.»

Früher fiel die Gedenkfeier im grösseren Rahmen aus und wurde begleitet von einem nationalen Schützenfest. Geblieben sind im Morgengrauen die Schüsse aus der uralten Solothurner Kanone. Das ohrenbetäubende Ritual ist im Verlauf der Zeit aber gekürzt worden auf elf Schüsse. Dies ist die Solothurner Zahl. Die Verbundenheit Solothurns kommt vor allem auch mit einer zahlreichen Vertretung der Studentenverbindung Dornachia Solodorensis zum Ausdruck. Die Solothurner trafen sich auch in diesem Jahr bereits am Samstagabend mit den Mitgliedern der Magdalena-Zunft zur Totenehrung beim Heimatmuseum und beim Schloss Dorneck.

Blutige Schlacht um Schloss Dorneck

Die früheren 22 Böllerschüsse symbolisierten die Vertretung der Eidgenössischen Bünde. Sie feierten nach einem erbitterten Kampf um das Schloss Dorneck den Sieg über das viel grössere Heer der Schwaben. Den historischen Berichten nach war es in der Schlacht von Dornach sehr blutig zu und hergegangen. Daran erinnert das Mahnmal mit den Schädeln im Glaskasten. Das kunstvoll gestaltete Werk war im Jahr 1949 anlässlich der 450-Jahr-Feier mit einem «grandios gestalteten Anlass eingeweiht worden», erinnerte der Solothurner Regierungsrat Remo Ankli. «Es gab ein Festspiel und einen grossen Umzug. Die Landesregierung war mit nicht weniger als fünf Bundesräten vertreten. Wenn wir heute die Gedenkfeier zum 520. Jahrestag der Schlacht begehen, dann tun wir dies mit einem anderen Gefühl als die Menschen kurze Zeit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Aber wir begehen diese Feier mit gutem Grund. Diese Feier hat nicht den Krieg und den Sieg zum Inhalt, sondern Freiheit und Frieden. Die Gedenkfeier ist ein Appell zum Frieden», sagte Ankli. Er verwies darauf, dass seit diesem Jahr nun nicht mehr eine Stiftung als Vertreterin der beteiligten Kantone, sondern die Gemeinde Dornach für den Unterhalt des Denkmals und für die Gedenkfeier zuständig sei.


Bis auf den letzten Platz gefüllt

Auch im zuvor gefeierten Gedenkgottesdienst rief Theologe und Historiker Horst Gieseler in seiner sehr bewegenden Festpredigt zum Frieden auf und zur Unterstützung der Menschen, die wegen Krieg auf der Flucht sind. Der Gottesdienst war in diesem Jahr bei der Ausrichtung des Abendmahls in beiderlei Gestalt angepasst und musikalisch begleitet worden von der Solistin Karen Haverbeck und der Organistin Yulia Sadykava. Die Kirchenbänke waren bis auf den letzten Platz besetzt und auch der Anlass vor dem Denkmal mit traditioneller Kranzniederlegung durch Militärangehörige und Platzkonzert des Musikvereins Concordia konnte mit grossem Besucherinteresse als Erfolg gefeiert werden.