Flüh

Regierungsrat Remo Ankli predigte in der Heiliggeistkirche von Flüh für eine Auseinandersetzung der Religionen auf sanftmütige Art.

BEA ASPER

Die Kiche bis auf den letzten Platz zu füllen, das gelingt dem Team der Ökumene des Solothurnischen Leimental. Die ökumenischen Sonntage mit Gastreferenten aus Politik, Wirtschaft und Kultur werden zu wundervollen Begegnungen, die man seit der Einführung im letzten Jahr nicht mehr missen möchte und auf die man sich im 2015 ausgiebig freuen darf (Programm unter: www.oekumenische-kirche.ch). Auftakt war letzten Sonntag mit Regierungsrat Remo Ankli.

Er sei der Einladung sehr gerne gefolgt, betonte er. Das Konzept der Ökumene, Raum für vielseitige Begegnungen und des Austausches zu schaffen, sei eine echte Bereicherung und ein Vorbild. «Die Themen anzugehen, offene Gespräche zu führen und das Unangenehme nicht ausklammern», ermutigte Remo Ankli die zahlreich erschienenen Besucher. Nach den Terroranschlägen in Paris, die auch im Schwarzbubenland in aller Munde seien und die Gemüter bewegten, ist für Ankli klar, «dass die europäischen Gesellschaften vor der Aufgabe stehen, sich der islamistischen Herausforderung zu stellen.» Der FDP-Politiker predigte: «Zentrale Grundsätze unserer Gesellschaft sind zu verteidigen, wie zum Beispiel das Gewaltmonopol des Staates oder der Rechtsstaat.» Gerade auch in der Schweiz, dürfe man jetzt nicht darauf verzichten, «für unsere Überzeugungen zu argumentieren.» Und Ankli führte aus: «Wir dürfen nicht auf den Versuch verzichten, die uns unangenehmen Standpunkte zu widerlegen. Denn nur wer eigene Standpunkte hat, kann wahrhaft tolerant sein.» Wobei Ankli Toleranz nicht gleichsetzt mit Hinwegsehen über Verschiedenheiten. Ebenso müsse ein Unterschied gemacht werden zwischen falsch und richtig. «Nein, wir stellen die Unterschiede fest und ertragen sie mit Sanftmut, das heisst friedfertig und in Geduld, aber wir dürfen nicht darauf verzichten, unsere zentralen Standpunkte in die Debatten zu führen.»

Jakobswegstempel in Flüh

Auseinandersetzungen mit sich selbst und die Auseinandersetzung mit dem Lebensweg führen viele Menschen auf den Jakobsweg und der führt an Flüh vorbei und kann neu in der Heiliggeistkirche mit einem Stempel besiegelt werden. Feierlich übergaben die Vertreter vom Verein Jakobsweg Schweiz am Sonntag den Stempel und leisteten ihren Beitrag zu einem vielseitigen Austausch. In einer wundervollen Erzählung zeigte Marianne Lauener (Vorstand Jakobsweg) auf, wie wertvoll Begegnungen sind und dass es auch Begegnungen mit Gott sind. «Diese wünsche ich den Menschen dieser Region», sagte sie und brachte ihre Freude zum Ausdruck, dass die Ökumene Solothurnisches Leimental den Pilgern offen steht. So verwies Helmut Zimmerli von der Evangelisch-Reformierten Kirchgemeinde Solothurnisches Leimental noch einmal darauf, dass die Kirche in Flüh seit Kurzem auch ausserhalb der Veranstaltungen geöffnet ist und ein Gästebuch hat und sich besonders freut, auf den ergänzten Austausch mit Pilgern.