von Silvia Rietz

Regierungsrat Remo Ankli blickt auf ein spannendes Jahr als Landammann zurück, in dem der promovierte Theologe und Historiker den Gesamtbundesrat in Solothurn begrüsste und als Gast am Zürcher Sechseläuten teilnahm.

Remo Ankli ist ein Mann, der kulturelle Veranstaltungen geniesst, sich für Religion, Spiritualität, Geschichte, Kunst, Philosophie und Literatur interessiert. Als Politiker und als Theologe steht für ihn der Mensch im Zentrum. «Die Theologie erweist sich ja nur dann als sinnvoll, wenn sie auf den Menschen angewendet wird, sich nicht im luftleeren Raum bewegt», erklärt er auf die Frage, was einen Theologen in einem Exekutivamt auszeichne. Der Freisinnige hinterfragt Konstellationen und was als gültig erachtet wird. Ein Denkprozess, der den Historiker Remo Ankli auf den Plan ruft. «Zu wissen, wie und wann etwas entstanden ist, sich der Herkunft einer Institution und Tradition bewusst sein, hilft Missverständnisse und Fehlinterpretationen zu vermeiden», sinniert er.

Nachdenken, Reflektieren und auch Loslassen sind Instrumente, um mit Druck und Stress umzugehen, innere und äussere Ruhe zu bewahren. «Mir hilft auch die vierzigminütige Autofahrt vom Schwarzbubenland nach Solothurn und zurück. Ich nutze die Zeit am Morgen, um mich auf das Kommende einzustimmen und am Abend, um das Erlebte zu reflektieren, mit dem Arbeitstag abzuschliessen», erklärt er. Dank seinem besonnenen Naturell bewältigt er die Anforderungen als Mitglied der Regierung – und im Landammann-Jahr die vielen Termine – ohne Stress oder Ungeduld zu verspüren. Blickt er auf das bald vollendete 2017 zurück, freute er sich, als Landammann Bürgerinnen und Bürger aller Generationen und verschiedenster politischer und religiöser Bekenntnissen getroffen zu haben. «Besonders beeindruckte mich der Besuch bei einer 100jährigen Jubilarin, die noch in ihren eigenen vier Wänden wohnt, uns und ihre Familie am Stubentisch mit selbstgebackenen Brätzeli bewirtete und mit erfrischendem Humor zum Lachen brachte», erzählt Remo Ankli. Den jüngeren Solothurnern und Solothurnerinnen begegnete er in den Schulzimmern. Auch als Landammann liess es sich der Bildungsdirektor nicht nehmen, bei Schulen und Kindergärten vorbeizuschauen. Der Kanton Solothurn und der Bildungsraum Nordwestschweiz hat sich mit seinem Schul- und Bildungssystem landesweit hervorragend positioniert.

Stolz auf kulturelle Highlights 
Stolz darf der Vorsteher des Departements für Bildung und Kultur auch auf die vielen kulturellen Highlights sein. «Mit den Solothurner Film- und Literaturtagen wie auch mit den Oltner Kabarett-Tagen besitzen wir Aushängeschilder, die in der ganzen Schweiz bekannt sind. Solothurn hat Kulturinteressierten einiges zu bieten», freut er sich. Nationale Events, die das Image von Solothurn mitprägen. Nicht von ungefähr wünscht er sich, dass der Kanton Solothurn gegenüber der übrigen Schweiz etwas weniger bescheiden auftritt, die Zurückhaltung ablegt und offensiver für den Wirtschafts- und Kulturraum Solothurn wirbt. Da fällt ihm spontan eine Anekdote ein.  An der Zentraltagung ehemaliger Schweizergardisten in Solothurn gehörte er mit Alt-Bundesrat Couchepin zu den Ehrengästen. «Als wir beim Auszug aus der St. Ursen-Kathedrale nebeneinander hinter den Bischöfen, Priestern und Gardisten dem Kirchenschiff entlang schritten, brandete Applaus auf. Pascal Couchepin nickte anerkennend und raunte mir zu: Hier klatscht man noch für die Politik. Er hatte den Beifall auf uns anstatt auf den Chor der Singknaben vor uns bezogen», lächelt Remo Ankli. Solches Denken ist dem FDP-Politiker fremd. Mittlerweile seit fünf Jahren im Amt, kennt er Land und Leute, ist beliebt und wurde mit dem besten Resultat im Amt bestätigt. «Mit Schule oder Sport können sich eben breite Bevölkerungsschichten identifizieren», schmunzelt er.  Selbstredend, dass der Besuch des Gesamtbundesrates den Mann an der Spitze der Solothurner Regierung beeindruckte. Remo Ankli beherrscht nicht nur auf dem gesellschaftlichen Parkett das Protokoll, sondern wird in allen Kreisen geschätzt.